Wie lautet Dein Künstler*innen Name? Kannst Du uns ein wenig über Dich und Deine bisherigen Projekte erzählen?
Ich bin eine griechische Musikproduzentin, DJ und Labelbesitzerin, die jetzt in Berlin lebt. Unter meinem früheren Pseudonym habe ich bereits einige Veröffentlichungen herausgebracht, die von Künstlern wie Todd Terry Anerkennung fanden. Auf meinem eigenen Label habe ich drei Platten veröffentlicht, von denen meine Debüt-EP – insbesondere der Track „Acacia" – die beliebteste war. Meine jüngste Veröffentlichung ist eine EP auf Answer Code Request Records.
Wie bist Du zur Musik gekommen und was sind Deine Einflüsse?
Im Jahr 2013 begann ich, fast aus Zufall, meine eigene Veranstaltung in Athen zu organisieren. Mein Ziel war es, weniger verbreitete Genres in Griechenland zu fördern. Bei diesen Events legte ich auch selbst auf, und nach dem Erfolg der ersten Veranstaltung wurde ich Resident-DJ bei monatlichen Fetisch-Shows. Je öfter ich auflegte, desto mehr entdeckte ich meine Leidenschaft dafür – vielleicht auch, weil ich seit meinem 16. Lebensjahr unveröffentlichte Musik von Bands gesammelt hatte. Als ich begann, Techno aufzulegen, war ich sofort vom Sound fasziniert und wollte elektronische Musik produzieren. Meine größten Einflüsse stammen aus Situationen, die ich selbst erlebt habe. Ich bewundere zwar viele Künstler verschiedener Genres wie Aphex Twin, Laurent Garnier, Kangding Ray, Function und Monolake, versuche aber, meine eigenen Grenzen zu überschreiten. Dabei folge ich meiner individuellen Vision für jeden einzelnen Track oder EP.
Wie würdest Du Deine Musik oder Deinen Sound beschreiben?
Als DJ lege ich Techno auf, aber als Produzent bin ich Genre-fluid. Ich kreiere Electronica, IDM, Ambient, Broken Beat und mehr. Mein kollaboratives Projekt ist ebenfalls Genre-fluid, aber ich bereite Demos für Labels vor, die ich liebe, wobei die meiste Musik auch in meine DJ-Sets passen soll.
Was war bisher die prägendste Erfahrung in Deiner Karriere?
Eine meiner prägendsten Erfahrungen war ein akustisches Trauma vor einigen Jahren. Damals drehte sich mein ganzes Leben um Musik – ich hatte keine anderen Interessen und war nur darauf fokussiert. Nach dem Unfall blieb lange ungewiss, ob sich mein Gehör vollständig erholen würde. Durch intensive Recherche und eine längere Pause gelang es mir, mich bestmöglich davon zu erholen. Am transformativsten war die Erkenntnis: Egal wie sehr ich Musik liebe, Balance ist der Schlüssel. Heute bin ich glücklich, andere Interessen in mein Leben integriert zu haben – wie Voguing, Saunabesuche und mehr Zeit mit Freunden.
Kannst Du uns von Höhen und Tiefen Deiner bisherigen Musikkarriere erzählen? Wie bist Du damit umgegangen und was hast Du daraus gelernt?
Die Musikindustrie ist ein hartes Business, und zum Beispiel die Schließung von Aslice (Anm. d. Red.: softwarebasierter Service und Community-Plattform, die es DJs ermöglicht, Einnahmen direkt mit den Musikproduzenten zu teilen, die sie bei bezahlten Gigs spielen) bestätigt die vorhandene Ungerechtigkeit. Das ist einer der Gründe, warum ich die Kollaborationen gestartet habe, denn Musik sollte Künstler*innen verbinden, und Social-Media-Follower sollten nicht das Hauptkriterium für Zusammenarbeit oder Buchungen sein. Im Laufe der Jahre habe ich viel negatives Verhalten ertragen, was zeitweise meine psychische Gesundheit beeinflusst hat. Aber eine wichtige Sache, die ich gelernt habe, ist, schnell weiterzumachen und mich mit Leuten zu umgeben, die das Gleiche fühlen. "Just move on and create <3"
Wie hast Du von MusicHub erfahren und warum hast Du unsere Plattform für den Vertrieb Deiner Musik gewählt?
Ich habe durch meine GEMA-Registrierung davon erfahren. Ich fand den Prozess sehr reibungslos, und der Kundenservice ist jederzeit verfügbar und immer bereit, bei allen auftretenden Problemen zu helfen. Und das gefällt mir, weil es hilft, etwas von dem Stress zu reduzieren, der mit der Veröffentlichung neuer Musik einhergeht.
Erzähl uns mehr über Deine neueste MusicHub-Veröffentlichung
Die letzte Single war 'Broken Frame', eine Co-Produktion mit dem georgischen Künstler 2bit2bi. Sie ist auf Bandcamp, Spotify, SoundCloud und mehr verfügbar. Die nächste Veröffentlichung wird am 6. November sein, es wird eine Koproduktion mit einem erstaunlichen Künstler sein, den ich am Tag der Veröffentlichung enthüllen werde! ;)
In Deinem aktuellen Projekt veröffentlichst Du monatlich einen neuen Track in Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstler*innen. Wie kamen diese Kollaborationen zustande und wie strukturierst Du den Arbeitsprozess mit den einzelnen Künstler*innen?
Da das einzige Auswahlkriterium für die Künstler*innen ihre Musik ist, höre ich einfach ihre Tracks. Wenn ich etwas Interessantes finde, kontaktiere ich sie – unabhängig von bisherigen Erfolgen oder Followerzahlen. In den meisten Fällen habe ich den/die Künstler*in noch nie persönlich getroffen. Es gibt jedoch Ausnahmen: Einige kenne ich seit Jahren als enge Freund*innen. Weil ich ihr Talent und ihren Fleiß schätze, passen sie sehr gut zu diesem Projekt. Zukünftig sind auch Kollaborationen mit etablierteren Künstler*innen denkbar, solange ihre Musik mit der Vision meines Projekts harmoniert.
Der Arbeitsprozess variiert je nach Situation. Meist tauschen wir Dateien aus, bis wir mit dem Ergebnis zufrieden sind. Für Künstler*innen in Deutschland bin ich sogar bereit, für ein Wochenende anzureisen, um eine Jam-Session zu veranstalten und zu sehen, ob dieser Ansatz besser funktioniert. Die Arbeit zusammen im Studio ist oft zeitaufwändiger, da jeder einen individuellen kreativen Prozess hat und unser Projekt zeitlich begrenzt ist. Mein Ziel ist es, monatlich eine neue Kollaboration zu veröffentlichen – ein durchaus schnelllebiges Vorhaben. Großartige Ergebnisse in so kurzer Zeit zu liefern, ist aufregend, aber auch herausfordernd. Ich bleibe jedoch offen für verschiedene Ansätze und lasse mich vom Flow und der Freude am Prozess leiten.
Welche Ziele möchtest Du noch erreichen? Was sind Deine Pläne für die Zukunft?
Ich möchte mich auf Gigs konzentrieren und Demos vorbereiten. Parallel dazu möchte ich die Zusammenarbeit mit einem talentierten Sound Designer abschließen – ein besonderes Projekt, an dem wir seit Monaten arbeiten. Auch andere künstlerische Vorhaben stehen auf meiner Agenda. Ich will mein kollaboratives Projekt weiterentwickeln und eventuell sogar Filmmusik komponieren. Ein weiteres Ziel ist es, Live-Sets aufzuführen, wobei das fehlende Equipment dafür noch eine Herausforderung darstellt. Die genaue Reihenfolge dieser Ziele ist noch offen, aber ich bin zuversichtlich, meinen Weg zu finden. Die Motivation ist auf jeden Fall da.
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Photo Credit: Stanislav Glazov